Diese doppelte Flechtwerkwand mit Grasfüllung wurde aus Grabungsfund-stücken in Hessen rekonstruiert Dank den dortigen Archäologen. Der Wand-U-Wert lag bei 0,5 W/(m²K). Solche Fun-de verdeutlichen: Der Mensch sicherte sein Überleben durch besseren Wärme-schutz schon vor Jahrtausenden.
Ein Holzhaus aus dem Jahr 1596 in Sonthofen trägt heute noch ein histo-risches WDVS aus Strohlehm. Der Auf-wand war kein Zufall: Denn der Außen-putz hätte auch ohne die darunter lie-gende Lehmschicht auf dem Holz gehal-ten. Und hunderte Holzdübel für den Lehm bringt man nicht ohne Grund an.
Kurzer Abriss der Geschichte der Dämm-stoffe und der Entwicklung des Wärme-schutzes unserer Häuser. Die Menschheit ist immer noch auf einem langen Ent-wicklungsweg zu den Gebäuden und Städten, die ihren physiologischen Be-dürfnissen entsprechen.
Reg.Baumeister Mindner beschrieb um 1936 die damals wichtigsten Wände in kurzer Form..
Enthält rund 20 Wandbauarten mit ihren Stoffschichten, deren Wärmeleitfähig-keiten, den U-Werten, sowie einer kurzen Einschätzung ihrer Bedeutung. "Lange Zeit wußte man nicht, dass man Energie sparen konnte, wenn man sie wärme-dichter baute.", schrieb L. Sautter 1948.
Enthält die wärmetechnischen Daten der wichtigsten Steildachkonstruktionen der Vergangenheit. Von der verputzten Spa-lierlattung zur Randleistenmatte. Dächer waren lange Zeit nicht ausgebaut, son-dern Trockenräume oder regelwidrige Gesindezimmer ohne Dämmung.
Verglaste Fenster gibt es hierzulande seit dem 15. Jahrhundert in Wohnhäusern. Die DIN 4108 enthielt nie Anforderungen an Fenster, weil diese als zu teuer einge-schätzt wurden? Die neuen Qualitäten setzten sich immer im Selbstlauf ohne gesetzliche Anforderungen durch.
Enthält die wärmetechnischen Daten der wichtigsten Decken und Böden der Ver-gangenheit. Fußkälte war immer inbe-griffen. Eine offene Frage bleibt: Der U-Wert eines gestampften Lehmbodens. Mit welcher Schichtdicke rechnen?
Prof. Weller und Dipl.-Ing. Rehberg verfassten die erste komplexe Studie zum energiesparenden Bauen. Die Bewertung schließt Technik, Wirtschaftlichkeit, Um-weltbezug, Primärenergiebilanzen, Realisierbarkeit und weitere Faktoren ein. Hätte man diese Aussagen 1979 gelesen, wären wir heute weiter.