Eine alte Frage, längst geklärt, unser Artikel beschreibt es. Wer auf Wärmespeicherung beim Heizen hofft, kann sich auch eine größere Geldbörse anschaffen, um dadurch reich zu werden. Irgendwas muss den Speicher auch füllen.
Bild: Keine Wärme in der 1-2 m dicken speicherfähigen Wand. Sie bleibt kalt, nass, verpilzt und veralgt deshalb.
Die erste Studie zum Thema wurde am IWU von Dr. Feist geschrieben. Hier sein Artikel dazu. 1986 zeigte Dr. Feist an Bilanzen die Verhältnisse an unverschatteten dunklen Südwänden. Die Lösung: Dämmung spart mehr an Wärmeverlusten ein, als sie Sonneneinstrahlung von der Wand abhält. Auch heizt die Sonne den Putz auf der Dämmung relativ genausoviel im Verhältnis zu den Wärmeverlusten, wie bei der ungedämmten Wand.
Bild: Sandsteinturm in nächtlicher Auskühlung nach einem der wenigen Wintertage mit hoher Sonneneinstrahlung.
Argumente in einer Diskussion, die immer wieder zu Fragen in der Energieberatung führt.
Bild: Bei der Wärmespeicherung wäre dies der Super-GAU, Südwand mit immergrünem Bewuchs, der die Sonneneinstrahlung im Winter abhält.
...und thermografierten die unbeheizte thüringische Burg Hanstein im Februar in einer Frostperiode. Das Ergebnis: Saukalt, keine Wärme nirgends. Minus 1,5 bis - 2,5 °C Oberflächentemperatur auf der Raumseite der Außenwände. Zwei Grad Raumlufttemperatur. Die Speichermasse meterdicker Wände ist keine Heizung und verliert im Frühherbst die sommerliche Sonnenwärme binnen weniger Tage. Warum heizen wir unsere Häuser wohl schon ab Oktober?
2002 führten die Bauingenieure Meier/Fischer die Medien mit einem Experiment irre, das zum Physik-Erstsemesterwissen gehört. Dort lernen Studenten die Temperatur- und Wärmeleit-fähigkeit kennen und den Unterschied zwischen Temperatur und Wärmestrom. Unsere beiden Bauingenieure deuteten das Experiment aber um, sich in der Sicherheit wiegend, Physiker würden sich nicht um ihr Gebräu kümmern. Einer hat es trotzdem getan. Lesen Sie, was dabei herauskam. Hinweis: Die Laienforscher fokussierten auf die Temperaturentwicklung an der Rückseite der 5 Stoffe. Das lenkte davon ab, dass die Dämmstoffe viel höhere Temperaturen auf ihrer Vorderseite aufwiesen, als Ziegel und Holz. Die Dämmstoffe ließen die qua Infrarotlampe zugestrahlte Wärme kaum hinein. Warum? Weil sie dämmten. Ohnehin wurde (fehlerhaft) nur die thermische Trägheit der Materialien bestimmt, über die Wärmeverluste macht das Experiment keine Aussage.
Eine weitere Widerlegung des Lichtenfelser Experiments hat Rene Weiersmüller vorgelegt. Das Experiment misst nur die Temperaturen (nicht einmal korrekt) und keine Wärmeströme. Analog: Man kann auch aus der Entleerungszeit einer Badewanne nicht auf die Wasserablaufmenge schließen.
Der Schweizer Chemiker R. Weiersmüller wollte es ganz konkret wissen und erhob meßtechnisch die Innentemperaturen eines ungenutzten Einfamilienhauses (Altbau) in der Heizperiode in verschiedenen Meßperioden über mehrere Jahre. Sie lagen nur 2-3 Grad Celsius über der Außentemperatur. Die solare Wärme wurde fast ausschließlich durch die Fenster ins Gebäude eingestrahlt. Mit rund 0,6 Liter Heizöl pro Tag oder 0,006 Ltr/m² Wohnfläche und Jahr bei Jahresölverbräuchen um 20 Liter Heizöl pro m² und Jahr fielen sie recht enttäuschend aus. Ein solarer Heizbeitrag durch die Wände war in einer Messperiode mit geschlossenem Sonnenschutz der Fenster nicht nachweisbar, die Temperaturerhöhung lag dann nur bei 1 °C. Besser kann man nicht belegen: Das Gerede von der solaren Einspeicherung in dicke Wände ist Unfug .