In der Deutschen Feuerwehrzeitung re-sümiert Prof. Reick die bisherigen Kom-missionsergebnisse zum Brand des Gren-fell Tower: Es war kein Polystyrol an der Fassade verbaut. Für die Brandweiter-leitung war zuvorderst die Wetter-schutzbekleidung verantwortlich, wie auch die innere Brandausbreitung das Brandgeschehen stark prägte.
In Russland kam es zu großen Bränden an Gebäuden, die mit unbrennbarer Stein-wolle gedämmt waren. Trotzdem ent-wickelte sich der Brand über die Fassade durch mitbrennen der ALU/PE-Wetter-schutzplatten. Der Wandaufbau ergibt sich aus den Userkommentaren (siehe Youtube-Link).
Schon 1990 beschrieb der damalige Frankfurter Feuerwehrchef Achilles einen Hochhausbrand in Sao Paulo mit unge-dämmter Fassade. Das Feuer brauchte vom 12-25 Stock eine halbe Stunde, innen und außen über die Fenster nach oben kletternd. Schon dieser Brand warf die Frage nach der Rolle der Dämmung beim Grenfell Tower auf..
... ist unsere Pressemitteilung zum Brand des Grenfell Tower, damals schon kurz danach erschienen. Wir haben leider in allen Punkten recht behalten, während manche deutsche Feuerwehren, die Presse mit falschen Einschätzungen versorgten, für die sie sich bis heute nicht entschuldigt haben.
Die Brandereignisliste der Feuerwehren steht im Internetauftritt der Frankfurter Feuerwehr. Ihre Auswertung ergab nur 1,8 nennenswerte Brandfälle pro Jahr, bei denen Poysytrol auf der Fassade mit-brannte. Bei 21,5 Millionen Gebäuden. Die Mehrzahl der Brände sind Bagatellen.
Die Feuerwehren werteten bis 2018 ihre eigene Brandereignisliste nicht aus. nach 5 Jahren und vielen darauf fußenden me-dialen Falschberichten schien uns das notwendig. Das Ergebnis: Überwiegend Bagatellbrände und Fehleinträge.
Warum werden bei EFH und Reihenhäu-sern keine Brandschutzanforderungen an die Fassade gestellt? Hat da eine Lobby die Finger im Spiel? Oder sind es die physikalischen Brandverläufe, die solche Anforderungen nutzlos machen?
Die Schulungseinheit von Koen Desmet richtet sich an die Feuerwehren, ist aber auch für Laien interessant. Wer wußte, dass weisser Rauch = Wasserdampf = "Brand aus" bedeutet, oder Rauch aus Kunststoffbränden nicht immer nur schwarz ist.
Das Berliner INURI-Institut weist auf die Brandgefahren von Treppenhäusern hin. Sowohl hölzerne Stiegen als auch abgestellte Möbel fordern jedes Jahr wieder Tote durch Rauch und den blockierten Fluchtweg.
Prof. Winter zeigt, dass Holzbauten keine höhere Brandwahrscheinlichkeit auf-weist als Massivbauten. Brandursachen sind auch im Holzhaus offenes Feuer im Haus, Elektrik, Unachtsamkeit, Brand-stiftung usw. und nicht die Bauweise.
Medial meist falsch dargestellt, hier im Bericht der Berliner Feuerwehr hingegen korrekt: Brand einer MFH-Anlage in Pan-kow 2005, bei der Wände und Decken mit Hartfaserplatten bekleidet waren (unver-putzt), die den Brandverlauf bestimm-ten.
Dämmstoffe brennen mit, wen es ohnhin brennt. Sie erhöhen nicht die Anzahl der Brände. Die Ursachen sind immer diesel-ben. Elektrizität, menschliches Fehlver-halten, Blitzschlag, Brandstiftung von Mülltonen usw. Die neuste Statistik des IfS 2019.
Die Broschüre wurde 2012 geschrieben, um die Diskussion um Fassadenbrände an gedämmten Häusern zu versachlichen. Hierzu werden Brandverläufe an Ein- und Mehrfamilienhäusern beschrieben. Foto: Brand einer mit Zellulose gedämmten KiTa in Freiburg (Holzbauweise).
In Kaiserslautern brannte ein unge-dämmtes vierrstöckiges MFH bis ins Dach, durch einen großen Brandherd vor dem Haus. Die Ergebnisse gleichen denen mit Brandherden vor gedämmten Fassa-den, wie Delmenhorst oder Frankfurt-Adickesallee. Eine Neubewertung.